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 Artsteckbriefe

Autoren  dieses Artsteckbriefes:  Jürgen Hensle ,  Stefanie Ebnicher

Colias erate  (Esper, 1805)

Steckbrief Kurzfassung

Autor: Stefanie Ebnicher

Dieser Tagfalter kommt überall dort vor, wo die Futterpflanzen (verschiedene Hülsenfrüchtler) zu finden sind und ist in Österreich im Alpenvorland von Niederösterreich und in Oberösterreich verbreitet. Er besitzt meist gelbe, rel. spitze Flügel mit einer Spannweite von 40-60mm. Oberseits ist ein schwarzer Außenrand erkennbar, der beim Weibchen blasser und mit gelben Flecken durchsetzt ist. In der Mitte des Vorderflügels findet sich ein schwarzer, in der Mitte des Hinterflügels ein oranger Fleck. Die Unterseite ist gelb gefärbt, leicht grünlich gestäubt und rötlich gerandet. Auch auf der Unterseite sind die Flecken zu finden.

Gesamtverbreitung

Autor: Jürgen Hensle

Colias erateist von Tschechien bis Äthiopien und Japan verbreitet. In Europa tritt sie in tieferen Lagen Südosteuropas auf. Die Nordwestgrenze der Verbreitung liegt derzeit im östlichen Österreich und Mähren. Aber auch in Sachsen, Südostbrandenburg und Südpolen sind schon einzelne eingewanderte Falter beobachtet worden.

Kurzporträt

Autor: Stefanie Ebnicher

Dieser Tagfalter kommt überall dort vor, wo die Futterpflanzen (verschiedene Hülsenfrüchtler) zu finden sind und ist in Österreich im Alpenvorland von Niederösterreich und in Oberösterreich verbreitet. Er besitzt meist gelbe, rel. spitze Flügel mit einer Spannweite von 40-60mm. Oberseits ist ein schwarzer Außenrand erkennbar, der beim Weibchen blasser und mit gelben Flecken durchsetzt ist. In der Mitte des Vorderflügels findet sich ein schwarzer, in der Mitte des Hinterflügels ein oranger Fleck. Die Unterseite ist gelb gefärbt, leicht grünlich gestäubt und rötlich gerandet. Auch auf der Unterseite sind die Flecken zu finden.

Wanderverhalten/Arealveränderung

Autor: Jürgen Hensle

Bei Colias eratehandelt es sich um eine Art der asiatischen Steppen, die erst Ende der 1980er Jahre nach Mitteleuropa vorgedrungen ist. Die Art gilt als Binnenwanderer, sie hat aber zudem eine starke Tendenz zur Arealerweiterung. Von besonderem Interesse ist ihr weiteres Vordringen in Österreich und Südostdeutschland.

Biologie

Autor: Jürgen Hensle

Der Falter tritt in drei bis vier Generationen von Ende März bis Oktober auf. Die Raupe muß den Winter über durchfressen, deshalb hat sie ähnliche Probleme wie die Raupe des Postillons den mitteleuropäischen Winter zu überleben. Denn auch wenn die Raupe den Frost überlebt, die Blätter der Luzerne (Medicago sativaagg.) erfrieren im Winter bei stärkerem Frost. Daher verhungern viele Raupen, wenn das Weibchen die Eier an ihrer Hauptfutterpflanze abgelegt hat. Es werden jedoch auch noch andere Leguminosen belegt. Zumindest lokal von größerer Bedeutung ist die Bunte Kronwicke (Coronilla varia).
Darüber hinaus sind zudem alle den Winter hindurch aktive Raupen trocken-warmer Lebensräume bevorzugte Opfer von Spinnen und räuberischen Insekten. Diese Arten sind daher im Frühjahr generell sehr viel seltener als im Spätsommer und Herbst.

Bestimmungshilfe

Autor: Jürgen Hensle

Die Männchen von Colias eratetreten in drei verschiedenen Farbvarianten auf, von denen die zitronengelbe die häufigste ist. Diese kann in Europa vor allem mit den Männchen der sehr seltenen Colias chrysothemeverwechselt werden. Diese unterscheidet sich durch die deutlichen gelben Flügeladern in der schwarzen Randbinde und ihre mehr gelborange Grundfarbe der Oberseite. Der Farbton liegt etwa zwischen der zitronengelben und der orangegelben Farbmorphe von Colias erate. Dem häufigeren Postillon (Colias crocea) sehr ähnlich, sind die orange gefärbten erate-Männchen, die gerade in Mitteleuropa nicht selten vorkommen und die weißen erate-Weibchen. Das Orange ist beim Postillon meist kräftiger als bei orangen erate-Männchen. Beim Postillon ist die Unterseite der Hinterflügel zudem meist grünlich, bei eratemehr gelblich gefärbt und durchschnittlich heller. Der Vorderflügel-Apex, also die Spitze des Vorderflügels, ist bei Colias erate-Männchen i.d.R. auffallend spitzwinkliger, als bei allen verwandten Arten.
Der oft erwähnte Duftschuppenfleck an der Basis der Hinterflügel-Oberseite ist hingegen kein sicheres Unterscheidungsmerkmal. Zwar tritt dieser bei C. crocea-Männchen stets auf, bei C. eratekann er jedoch auch oft (nicht immer) vorhanden sein.
In Mitteleuropa sehr selten tritt eine zitronengelbe Farbmorphe auch bei Colias croceaauf. Diese von gelben Colias erate-Männchen sicher zu unterscheiden , ist ohne Genitaluntersuchung zuweilen unmöglich. Der Apex der Colias erate-Männchen ist zwar i.d.R. nicht, wie der von Colias crocea-Männchen, von gelben Adern durchzogen, aber absolut zuverlässig ist dieses Unterscheidungsmerkmal auch nicht.
Die erate-Weibchen treten in nur zwei Farbvarianten auf, einer (in Mitteleuropa häufigeren) weißen und einer zitronengelben. Beide sind oberseits meist schwächer grau bestäubt als die crocea-Weibchen. Vereinzelt wurden auch schon orange erate-Weibchen angetroffen, dies sind möglicherweise Hybriden mit Colias crocea. Ein sicheres Erkennungsmerkmal der weißen Colias crocea-Weibchen ist ihre unterseits basal des Diskoidalflecks (der schwarze Punkt in der hellen Grundfarbe der Vorderflügel-Unterseite) abgegrenzt hellbeige Färbung. Zum Apex (der Flügelspitze) hin, ist diese Grundfarbe auch bei den weißen Colias crocea-Weibchen weiß. Diese zweigeteilte Unterseitenfärbung kommt außer bei den weißen Postillon-Weibchen bei keiner anderen europäischen Coliassp. vor. Bei weißen C. erate-Weibchen ist allenfalls einmal die Flügelbasis, bzw. die Vorderflügelzelle unterseits blassgelb, aber nicht die ganze Fläche bis zum Diskoidalfleck, bzw. nicht das Zentrum der Vorderflügel-Unterseite bis zu den schwarzen Postdiskalflecken. Auch hier sind Weibchen mit intermediärer Gelbfärbung möglicherweise Hybriden.
Den weißen Weibchen sind auch diejenigen der Goldenen Acht (Colias hyale) und des Südlichen Heufalters (Colias alfacariensis) ähnlich. Diese unterscheiden sich jedoch durch die noch schwächere, auf die Basis beschränkte graue Bestäubung der Hinterflügel-Oberseite.
Gelegentlich kommt bei den Colias erate-Männchen eine f. hyaloidesgenannte Form vor, die durch helle Flecken in der dunklen Flügelbinde gekennzeichnet ist. Diese erinnern dann noch mehr an andere Coliassp. Jedoch sind diese hellen Flecken bei europäischen Tieren meist nur sehr schwach ausgebildet und man erkennt immer noch die durchgehende, kaum unterbrochene Randbinde der Hinterflügel-Oberseite.

Im Herbst, wenn Colias erateam häufigsten ist, fallen Vertreter dieser Art oftmals schon durch ihre gegenüber verwandten Arten deutlich geringere Spannweite auf.

Lässt man die im Fluggebiet von Colias eratesehr seltene gelbe Farbvariante von Colias croceaeinmal außer Acht, sind die zitronengelben Colias erate-Männchen auch von Laien meist noch gut ansprechbar. Für die sichere Bestimmung der orangen Männchen und weißen Weibchen von Colias eratebedarf es etwas mehr Übung. Hierzu ist es meist unumgänglich, die Falter zunächst einmal zu fangen. Insgesamt sind aber die allermeisten Exemplare auch ohne weitergehende Untersuchung schon im Gelände sicher ansprechbar. Vorausgesetzt der Beobachter verfügt über die nötige Routine.

Ähnliche Arten

Autor: Jürgen Hensle

Postillon (Colias crocea), Südlicher Heufalter (Colias alfacariensis), Goldene Acht (Colias hyale), Colias chrysotheme.

Literatur

Autor: Jürgen Hensle

Eitschberger, U & M. Krahl: Der Erstnachweis (?) von Colias erate(Esper, 1805) in Deutschland - Atalanta 31 (3/4): 455-456. Gelbrecht, J. (2002): Eucarta virgo(Treitschke, 1835) und Colias erate(Esper, 1805) erstmalig auch in Brandenburg nachgewiesen. – Märk. Ent. Nachr. 4 (1): 65-66.

 

Autor: Jürgen Hensle

Eitschberger, U. & M. Krahl: Der Erstnachweis (?) von Colias erate(ESPER, 1805) in Deutschland - Atalanta 31 (3/4): 455-456.

Gelbrecht, J. (2002): Eucarta virgo(Treitschke, 1835) und Colias erate(Esper, 1805) erstmalig auch in Brandenburg nachgewiesen. – Märk. Ent. Nachr. 4 (1): 65-66.

Zu dieser Art

Trivialnamen

deu

Steppen-Gelbling